Welche Fluggesellschaften führen aktuell noch Flüge durch?

Dienstag, 31. März 2020 | Kategorie: Flug & Flüge

Die Corona-Pandemie hat zu einer beispiellosen Beeinträchtigung des internationalen Reiseverkehrs geführt. Fluggesellschaften in aller Welt sind aktuell die wirtschaftlich am stärksten leidenden Unternehmen. Der nachfolgende Beitrag liefert eine Übersicht über den Status quo des Flugbetriebs der wichtigsten europäischen und internationalen Fluggesellschaften.

Flugzeugkabine

Aufgrund der Coronakrise bleiben auch die Flugzeuge leer.

Massenhaft stornierte Flüge wegen Corona

Die deutsche Lufthansa hat ihr Flugprogramm inzwischen drastisch eingeschränkt. Bis zum 19. April sollten laut Information des Konzerns nur noch etwa fünf Prozent der ursprünglich geplanten Flüge stattfinden. Von den insgesamt 763 Flugzeugen des Lufthansa-Konzerns bleiben vorläufig rund 700 am Boden. Seit einigen Tagen sind die Maschinen der Lufthansa auch im Auftrag der deutschen Bundesregierung unterwegs, um gestrandete Reisende aus vielen Ländern der Welt zurück nach Deutschland zu transportieren.

Noch stärker als die Lufthansa haben ihre Konzernschwestern Austrian Airlines in Österreich, Brussels Airlines in Belgien und Swiss in der Schweiz ihren Flugbetrieb reduziert. Austrian und Brussels Airlines haben ihren Flugbetrieb an den Drehkreuzen Wien und Brüssel komplett eingestellt. Swiss operiert nur noch auf Sparflamme vom Drehkreuz Zürich aus. Und die italienische Lufthansa-Tochter Air Dolomiti hat ebenfalls ihren Betrieb bis auf Weiteres ausgesetzt.

Auch Europas größte Billigfluglinien, Ryanair und Easyjet, haben ihren regulären Flugbetrieb vorerst eingestellt. Ryanair-Chef Michael O’Leary geht davon aus, dass seine Airline im April und im Mai keine Flüge durchführen werde und erst im Juni den Flugbetrieb wieder aufnehmen könne. Ryanair stehe aber bereit, seine Maschinen jederzeit für die Rückholung gestrandeter Urlauber sowie für den Transport von Medikamenten und Schutzausrüstung einzusetzen. Auch die Ryanair-Tochter Lauda hat ihren Flugbetrieb vorübergehend eingestellt.

Wie es mit dem deutschen Ferienflieger Condor weitergeht, ist derzeit alles andere als gewiss. Die Durchführung der noch vor wenigen Wochen vereinbarten Übernahme durch die polnische Fluggesellschaft LOT ist vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie nicht mehr gesichert. Angeblich hat LOT einen harten Forderungskatalog als Bedingung für die Durchführung der Condor-Übernahme gestellt. Derzeit schickt der Ferienflieger noch Maschinen in einige Urlaubsländer, um von dort Urlauber zurück nach Deutschland zu holen.

Auch IAG, die Dachgesellschaft von British Airways und der spanischen Iberia, teilte mit, die Kapazitäten ihrer Fluggesellschaften im April und Mai um mindestens 75 Prozent zu reduzieren. Neben British Airways und Iberia gehören auch die irische Aer Lingus sowie die beiden Billigfluglinien Level und Vueling zur IAG.

Sehr stark von der Corona-Pandemie sind auch die amerikanischen Fluggesellschaften betroffen. Die drei großen US-Airlines American Airines, Delta Air Lines und United Airlines haben ihre Kapazitäten sowohl auf inneramerikanischen als auch auf internationalen Strecken massiv reduziert. American streicht von Mitte März bis Anfang Mai beispielsweise 75 Prozent aller internationalen Flüge. Fast alle Langstreckenjets der Gesellschaft wurden bereits geparkt. Mit einer Reduzierung der internationalen Flüge um 85 Prozent tritt United Airlines noch stärker auf die Bremse. Im April führt United weniger als 50 Flüge täglich über den Atlantik nach Europa, den Pazifik nach Asien und das Karibische Meer nach Südamerika durch.

Auch Emirates hat angesichts des massiven Nachfragerückgangs nach Flugreisen die Notbremse gezogen und am 25. März alle Passagierflüge eingestellt. Seitdem heben vom internationalen Flughafen in Dubai nur noch Frachtmaschinen ab; Flüge nach Dubai sind demnach nicht möglich. Wie lange der Flugstopp dauern soll, richtet sich nach der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie. Vorerst wurde er auf einen Zeitraum von 14 Tagen befristet.

Singapore Airlines und die Tochter Silk Air haben ihr Flugprogramm ebenfalls stark ausgedünnt. Von 147 Flugzeugen sind derzeit 138 nicht im Einsatz, was einer Kapazitätsreduktion von fast 95 Prozent entspricht. Das internationale Drehkreuz Singapur ist derzeit für Transitpassagiere geschlossen.