Venedig unter Wasser: Stadt spricht von einer Katastrophe

Montag, 18. November 2019 | Kategorie: Städtereisen, Umwelt & Natur

Die bei Touristen beliebte Hafenstadt Venedig leidet unter katastrophalem Hochwasser. Zuletzt erreichte das Hochwasser den höchsten Stand seit mehr als 50 Jahren.

Venedig

Aufgrund des Hochwassers wurde in Venedig der Notstand ausgerufen.

Rekord-Hochwasser in Venedig

Eine Städtereise nach Venedig verbindet man mit dem Wasser. Natürlich, die Stadt liegt ja auch direkt an einer Lagune und ist berühmt für ihre Pfahlbauten und Kanäle. Das Wasser machte der Stadt in der Vergangenheit aber auch immer wieder zu schaffen. Insbesondere einlaufende Kreuzfahrtschiffe aus dem Mittelmeer erzeugen eine so starke Brandung, dass langfristig die Gebäude Venedigs drohen, dem Druck nicht länger standzuhalten. Dieses Mal kämpft Venedig aber mit dem Wasser von oben.

Starke Regenfälle führten zu einem Wasserstand, der bereits als rekordverdächtig gehandelt wird. Experten bezeichnen es derzeit als das extremste Hochwasser seit dem Jahr 1966. Bürgermeister Luigi Brugnaro teilte auf Twitter mit, dass man sich mit einem Hochwasser konfrontiert sehe, das mehr als außergewöhnlich sei.

Die Hochwasser erprobten Einsatzkräfte vor Ort schreiten unlängst zur Tat und helfen, wo sie können. Ihre Einsätze werden allerdings durch das anhaltend schlechte Wetter erschwert. Der starke Wind verschärfte die Hochwasserlage noch, sodass Anfang der Woche 1,87 Meter über dem Meeresspiegel erreicht wurden. 1966 lag der Stand bei 1,94 Meter.

Schäden lassen sich noch nicht abschätzen

Während Schulen in Venedig und auf den Inseln vor Venedig vorerst geschlossen bleiben, lassen sich die Schäden aktuell nur schwer abschätzen. Brugnaro bat jedoch bereits die Regierung um Hilfe, die mit 20 Millionen Euro Soforthilfe den Kampf gegen das Hochwasser unterstützt und zwischenzeitlich den Notstand ausgerufen hat.

Reisende, die von dem Hochwasser betroffen sind, sollten sich am besten schon vor der Anreise mit ihrem Reiseveranstalter in Verbindung setzen und sich eingehend über die Situation vor Ort informieren. Wer bereits vor Ort ist, sollte den Anweisungen entsprechend Folge leisten und sich soweit möglich auf dem Laufenden halten. Da auch bekannte Sehenswürdigkeiten Venedigs betroffen sind, sind u.a. der Markusplatz bis auf Weiteres geschlossen. Rund 70 Prozent der historischen Stadt stehen unter Wasser. Ein Flutschutzsystem soll 2021 fertiggestellt werden.