Venedig: Einmal Setzen – 500 Euro

Montag, 1. Oktober 2018 | Kategorie: Sehenswürdigkeiten, Städtereisen

In Venedig weiß man sich der Touristenmassen schon bald nicht mehr zu erwehren. Nicht nur die Bevölkerung leidet darunter, sondern auch die Stadt selbst. Deshalb lässt man sich immer wieder neue Möglichkeiten einfallen, sich den Touristenscharen entgegenzustellen.

Städtereise Venedig

Sitzverbot in Venedig: Ein Grund mehr für eine entspannte Gondelfahrt?

In Venedig ist die Situation schon lange aus dem Ruder gelaufen. Jährlich strömen Millionen von Touristen in die Stadt und hinterlassen dort ihre Spuren. Sie sind laut, hinterlassen Müll und sind häufig einfach nur unangenehm. So das Erscheinungsbild einiger Reisender. Wer tatsächlich in Venedig wohnt, hat es deshalb nicht leicht. Zuletzt sorgten daher auch unter anderem die immensen Probleme auf dem Immobilienmarkt für Aufsehen, vermieten doch immer mehr Unternehmen – zumeist natürlich unrechtens – Wohnraum auf Portalen wie Airbnb.

Viele Verbote gibt es aufgrund des häufig rücksichtslosen Verhaltens derer, die sich Städtereise nach Venedig begeben. So ist es beispielsweise mitterweile verboten auf den Stufen der Markuskirche zu sitzen. Ein Sitzverbot, das schon in Kürze ausgeweitet werden könnte, wenn die aktuellen Pläne weiterverfolgt werden.

500 € Strafe fürs Hinsetzen in Venedig

Wie unter anderem die britische Zeitung Guardian berichtet, denkt die Regierung aktuell darüber nach, den Menschen zu verbieten, sich auf öffentlichen Plätzen hinzusetzen. Das wäre nur ein weiterer Schritt des Bürgermeisters Luigi Brugnaro, der bereits seit seinem Amtsantritt im Jahr 2005 gegen die Problematiken des Overtourism kämpft.

Ob es tatsächlich so weit kommt, dass man sich in Venedig auf öffentlichen Plätzen nicht mehr hinsetzen darf, wird allerdings noch heiß diskutiert. Die 5-Sterne-Bewegung sowie die Gruppo Aprile 25 stellen sich diesem Vorhaben entgegen. Zu aufwendig wäre die Durchsetzung, so die Argumentation, bräuchte man ihren Rechnungen zufolge doch 5.000 zusätzliche Ordnungshüter, um dieses Verbot durchzusetzen. Sollte es allerdings tatsächlich kommen, droht all jenen, die sich nach einem langen Tag beim Sightseeing ausruhen möchten, ein Bußgeld von 50 bis 500 €.