Streunende Tiere im Urlaub – füttern oder nicht?

Donnerstag, 8. Juli 2021 | Kategorie: Allgemein

Ein herzzerreißendes Bild, das viele Urlauber von Aufenthalten in anderen Ländern kennen: Streunende Katzen und Hunde suchen die Nähe von Urlaubern und betteln nach Futter. Insbesondere in vielen Ländern Südeuropas gibt es viele Tiere, die scheinbar auf die Versorgung durch Touristen angewiesen sind. Doch ist es wirklich richtig, diese Tiere selbst zu füttern oder kann ihnen auf andere Weise besser geholfen werden?

Terrier Wiese

Reisende sollten sich am besten an Tierschutzvereine wenden.

Streunende Tiere suchen oft Kontakt zu Urlaubern

In südeuropäischen, asiatischen und südamerikanischen Reiseländern suchen streunende Tiere oft Kontakt zu Urlaubern. Katzen streichen Touristen plötzlich am Strand um die Beine oder Hunde tauchen in der Nähe der Ferienwohnung auf und betteln um etwas Futter.

Selbstverständlich empfinden viele Touristen Mitleid mit den hilfebedürftigen Streunern und möchten ihnen etwas Gutes tun. Oft entscheiden sie sich daher dafür, im nächsten Supermarkt etwas Katzen- oder Hundefutter zu kaufen, um den hungrigen Tieren zu helfen. Außerdem füttern einige Urlauber die Tiere sogar mit dem, was vom eigenen Picknick oder Abendessen übrig geblieben ist.

Genau das ist oft jedoch keine sinnvolle Idee, mahnen Tierschützer. Schließlich hilft das Füttern der Tiere in der Nähe eines Hotels oder einer Ferienwohnung nur kurzfristig. Das wirkliche Problem der Hunde und Katzen beseitigt es jedoch nicht. Zusätzlich dazu besteht außerdem die Gefahr, die oftmals geschwächten Tiere mit Essensresten oder ungeeignetem Futter sogar krankzumachen.

Tipp: Bewusst und nachhaltig verreisen im Sommer.

So lässt sich streunenden Tieren wirklich helfen

Wer einem herrenlosen Tier begegnet, möchte diesem ganz selbstverständlich helfen. Allerdings stellt das Füttern der Tiere in der Nähe von Ferienwohnung oder Hotels keine geeignete Hilfe dar. Stattdessen zieht die Futterstelle noch mehr herrenlose Tiere an – das wiederum missfällt vielen Hotelbetreibern und veranlasst sie oft sogar, die Tiere mit rigorosen Mitteln „zu entfernen“.

Wer den Tieren wirklich nachhaltig helfen möchte, sollte sich daher besser an den nächstgelegenen Tierschutzverein wenden, statt die Streuner selbst zu versorgen. Die Tierschutzvereine informieren darüber, welche Geld- oder Sachspenden gebraucht werden, versorgen die Tiere an festen Futterplätzen mit geeignetem Futter und kümmern sich außerdem darum, sie zu kastrieren. So ist sichergestellt, dass die Tiere die Hotelbetreiber nicht „stören“ und ihnen weniger Gefahr droht. Außerdem hilft das Kastrieren dabei, die Streunerpopulation zu reduzieren und Tierleid zu verhindern.

Hat es dem Urlauber ein bestimmtes Tier besonders abgetan, kann die Tierschutzorganisation außerdem dabei helfen, das Tier eventuell nach Deutschland zu vermitteln und ihm ein echtes Zuhause zu schenken.