Qualmen verboten: Thailand droht Strandurlaubern mit drakonischen Strafen

Donnerstag, 26. April 2018 | Kategorie: Politik, Umwelt & Natur

Thailands Strände verschmutzen von Saison zu Saison mehr. Teilweise geht es schon so weit, dass erste Strandabschnitte komplett geschlossen werden müssen, weil dort beheimatete Korallenriffe empfindlich unter der zunehmenden Vermüllung leiden.

Patong Beach Phuket

Patong Strand in Phuket

Umweltverschmutzung durch Kippenstummel

Das größte Risiko für Thailands Natur stellen dabei Zigarettenstummel dar, die erst nach zehn bis fünfzehn Jahren verrotten und obendrein wegen der in ihnen enthaltenen Chemikalien ein erhöhtes Giftpotenzial für Meeresbewohner aufweisen, über das sich nur die wenigsten der achtlos rauchenden Umweltsünder Gedanken machen.

Schon eine Zigarettenkippe pro Liter Wasser reicht demnach aus, um 50 Prozent der darin schwimmenden Fische verenden zu lassen. Werte, die in Thailand um ein Vielfaches übertroffen werden, denn alleine am Strand von Patong sollen pro Monat beinahe 140.000 Zigarettenstummel aufgelesen worden sein.

Harte Strafen für Missachtung des Rauchverbots

Damit sich die einzigartige Natur der beliebten Touristenziele in Zukunft wieder regenerieren kann und die Küstenregionen zu ihrer alten Schönheit zurückfinden können, haben die thailändischen Behörden nun ein neues kategorisches Rauchverbot erlassen. An insgesamt 24 Stränden Thailands gilt ab sofort eine umfassende Anti-Tabak-Politik. Zu den betroffenen Badeabschnitten gehören auch beliebte Touristengegenden wie die Südinsel Koh Tao, der Patong Beach auf Phuket und Hua Hin im Südwesten des asiatischen Staates. Wer sich trotz unübersehbarer Warnschilder nicht an die neue Umweltschutzverordnung hält, den erwartet eine satte Geldstrafe von 100.000 Baht (umgerechnet ca. 2.565 Euro). Bei besonders schweren Vergehen oder wiederholtem Fehlverhalten kann darüber hinaus auch eine Freiheitsstrafe bis hin zu einem Jahr verhängt werden.

Mit dem harschen Strafenkatalog hofft das Ministerium für Meeres- und Küstenschutz, eine weitere Verschmutzung der Strände eindämmen zu können und durch die neue Verordnung für die Regeneration der Umwelt zu sorgen. Gänzlich ausschließen möchte die Behörde die quarzende Fraktion der Touristen dann aber doch nicht, denn in näherer Umgebung der beliebten Touristenstrände werde es zukünftig ausgewiesene Raucherbereiche geben, von denen keine Gefahr für die maritime Flora und Fauna ausginge, wie das Ministerium für Meeres- und Küstenschutz erklärt.