Pest auf Madagaskar

Donnerstag, 24. Februar 2011 | Kategorie: International, Wellness & Gesundheit

Vor der Ostküste Mozambiks, im Indischen Ozean, liegt die Insel Madagaskar. Sie ist, nach Indonesien, der zweitgrößte Inselstaat der Welt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind seit Anfag des Jahres bereits 23 Menschen der Pest zum Opfer gefallen. Insgesamt 45 Menschen sind mit dem Erreger infiziert, so berichten es große deutsche Presseagenturen, wie zum Beipsiel n.tv.
Es heißt weiter, dass abgelegene Regionen betroffen seien. In den letzten zwei Monaten sei die Krankheit an drei verschiedenen Orten aufgetreten: Im Nordwesten, im Osten und im Hochland. Ambilobe, im Nordwesten gelegen, betrauere alleine 15 Todesopfer und es seien dort Straßensperren errichtet worden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Yersinia pestis im Fluoreszenz-Mikroskop mit Fluoreszenz-markiertem Antikörper gegen ein Kapsel-Antigen

Yersinia pestis im Fluoreszenz-Mikroskop mit Fluoreszenz-markiertem Antikörper gegen ein Kapsel-Antigen

“Der schwarze Tod”, so wird die Pest seit dem Mittelalter umgangssprachlich bezeichnet, ist nicht ausgerottet. Im Europa des Mittelalter hinterließ sie tiefe Spuren, ganze Landstriche wurden menschenleer, nachdem die Epidemie dort ihren Lauf genommen hatte.
Die Pest ist eine bakterielle Infektion. Das Stäbchenbakterium Yersinia pestis wird über den Biss eines infizierten Rattenflohs übertragen. Ratten sind auf Madagaskar weit verbreitet, die Regenzeit – zwischen November und April – verbringen die kleinen Säugetiere gerne in menschlichen Behausungen. Gerade zu diesen Zeiten sei die Infektionsgefahr sehr hoch, heißt es auf bild.de.
Eigentlich lässt sich die Pest heutzutage mit Antibiotikum behandeln, jedoch starben die oben erwähnten 15 Opfer, bevor medizinische Hilfe eintreffen konnte. Auch wenn Madagaskar die typischen wirtschaftlichen Merkmale eines Entwicklungslandes aufweist, so lässt sich der Ausbruch der Pest nicht nur mit Armut und mangelnden Standarts erklären: Auch im Westen der USA bricht die Krankheit jeden Sommer aufs Neue aus.
Das Auswärtige Amt gibt für Madagaskar den medizinischen Hinweis, das die Pest dort regelmäßig zu Beginn der Regenzeit auftrete, dass aber seit 60 Jahren kein Fall einer Infizierung eines Touristen bekannt geworden sei, so dass für Reisende keine Besorgnis bestehe.