Kostenersparnis vs. Datenschutz: Die Sicherheit von Hotel-Handys

Freitag, 13. April 2018 | Kategorie: Allgemein

Der Datenschutz ist in aller Munde und auch in der Reiseindustrie stellt das Näherrücken der DSGVO eine Herausforderung für viele dar. Reisenden, Anbietern und Vermittlern stellt sich die Frage, an welchen Stellen Daten verarbeitet werden und vor allem welche Daten verarbeitet werden.
Schlüssel im Hotelbett

Interessant ist dies auch im Hinblick auf die Tatsache, dass gerade Städtehotels heutzutage Leihhandys anbieten, die die Gäste in ihrem Zimmer vorfinden. Somit lassen sich beispielsweise hohe Roaming-Gebühren im Ausland sparen und man läuft nicht Gefahr, dass das eigene Handy geklaut wird, aber es stellt sich auch die Frage, wie sicher die eigenen Daten tatsächlich sind.

Wie berichtet wird stammt die Idee dahinter aus Hongkong, von der Firma Tink Labs, die die teilnehmenden Hotels auf ihrer Website erfasst. Dort steht neben zahlreichen positiven Aspekten der Hotelhandys aber auch geschrieben, dass die Hotels Einblick in persönliche Daten erhalten. Ein Paket zur Analyse von Gästen wird ebenfalls angeboten.

Vorsicht bei Leih-Handys?

Wie unter anderem der Spiegel berichtet, halte man sich einer Stellungnahme von Tink Labs zufolge aber an geltendes Recht. Es werde mit einer externen Anwaltskanzlei zusammengearbeitet, um den Vorgaben des Datenschutzes zu entsprechen. Dennoch bleibt ein geringer Zweifel an dem, was womöglich über die Leih-Handys an Daten erhoben wird. Denn zum einen versichert das Unternehmen zwar, die Daten nicht ohne Erlaubnis zu verkaufen oder anderweitig weiterzugeben, zugleich sollen bestimmte Drittanbieter aber genau dieses Recht haben.

Aber nicht nur Datenschutzrichtlinien stellen diese Hotel-Handys auf eine Probe. Auch die Smartphones selbst müssten hier genauer betrachtet werden. Im vergangenen Jahr nahm sich Golem.de dieser Sache an und untersuchte die Handys. Erst im zweiten Anlauf gab sich das Portal einigermaßen zufrieden, denn der Anbieter hätte erheblich nachgebessert. Zuvor war von einem katastrophalen Testergebnis die Rede. Einwandfrei nachgewiesen ist die Sicherheit der Leistung nach wie vor nicht, doch letztlich muss jeder Reisende selbst entscheiden, ob er das Angebot nutzt oder lieber auf Nummer sicher geht und im Zweifel höhere Kosten durch die Nutzung des eigenen Smartphones in Kauf nimmt.