Kann der neue Corona-Impfstoff das Reisen erleichtern?

Donnerstag, 12. November 2020 | Kategorie: Allgemein, International

Der neu entwickelte Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer ist ein großer Hoffnungsschimmer für die Welt – und auch für die gesamte Reisebranche. Dennoch ist es ein langer Weg bis wieder Normalität einkehrt. Ein renommierter Reiseforscher hat sich zur aktuellen Lage geäußert.

Gruppenreise - Alleinreisende

Kann dank des Corona-Impfstoffes im Jahr 2021 wieder normal gereist werden? (Symbolbild)

Reisen trotz Corona: Vor allem Fernreisesektor stark betroffen

Noch nie kam ein Medikament so schnell auf den Markt wie der Corona-Impfstoff von dem amerikanischen Pharma-Unternehmen Pfizer und dem deutschen Hersteller Biontech. Doch die hohe Dringlichkeit aufgrund der sehr hohen Corona-Fallzahlen hat das Verfahren beschleunigt.

Der Reiseforscher Jürgen Schmude blickt dem Ganzen jedoch kritisch entgegen. Für ihn ist eine weitreichende Immunisierung unabdingbar für uneingeschränktes Reisen. Laut Schmude würde in der Reisewelt erst wieder Normalität einkehren, wenn sich Menschen in allen Ländern der Welt damit impfen lassen würden. Somit wäre der neue Corona-Impfstoff keine kurz- oder mittelfristige Möglichkeit, sondern eine langfristige Lösung. Erst bleibe abzuwarten, wie und wann der Impfstoff wirke, so Schmude.

Für Jürgen Schmude ist normales Reisen für das Jahr 2021 eher unwahrscheinlich, da die Folgen für die Tourismusbranche zu weitreichend seien. Durch die „große Wucht“ der zweiten Corona-Welle seien die Auswirkungen zu fatal, sodass die Reisebranche noch länger brauchen würde, um sich zu erholen. Vor allem der Fernreisesektor ist, laut Schmude, am stärksten betroffen. Die Menschen seien hinsichtlich des Reisens in ferne Länder zurückhaltender geworden und dies würde sich auch 2021 nicht großartig ändern, so Schmude.

Besonders Urlaub in Thailand fiel dieses Jahr ins Wasser. Die monatelangen Grenzschließungen scheinen aber ein Ende zu haben, da seit dem 9. November wieder touristische Visa erworben werden können, wenngleich eine Sondergenehmigung für die Einreise erforderlich ist.

Nach Einschätzung des Reiseforschers gäbe es aber Hoffnung, dass der Corona-Impfstoff global verteilt wird – und das auch in Entwicklungsländern wie in Asien und Afrika. Für die faire weltweite Verteilung des Impfstoffs setze sich, laut Schmude, eine Organisation ein, der inzwischen über 100 Industrie- und Schwellenländer beigetreten sind.