Entdeckung vor Italien: Forscher stoßen auf großartiges Korallenriff

Montag, 25. März 2019 | Kategorie: Umwelt & Natur

Eigentlich denkt man, wir kennen die Erde mittlerweile gut genug und viele Entdeckungen bleiben nicht mehr übrig. Dann überrascht uns Mutter Erde doch immer wieder, zum Beispiel mit einem einzigartigen Korallenriff in Italien.

Korallenriff

Mesophotische Korallenriffe sind weniger farbintensiv. (Symbolfoto)

Italien zieht jährlich Millionen von Touristen an und man möchte meinen, es gibt in dieser mediterranen Idylle nichts mehr, das nicht irgendjemand schon entdeckt hätte. Dann erscheint eine solche Meldung: Vor der Küste Italiens haben Forscher im Mittelmeer eine besondere Art von Korallenriff entdeckt. Angesiedelt ist dies in einer Tiefe von 30 bis 55 Metern, direkt vor der Stadt Monopoli in Apulien.

Wie Giuseppe Corriero und sein Forscherteam von der Aldo-Moro-Universität in Bari im Magazin Scientific Reports schreiben, handle es sich dabei um ein insgesamt 2,5 Kilometer langes Korallenriff. Zwar seien Korallen im Mittelmeer weit verbreitet, ergänzt Claudio Richter, Meeresbiologe am Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut, der unabhängig von der Expedition das Resultat bewertet. Doch die wenigsten Korallen im Mittelmeer würden Riffe bilden.

Mini-Great-Barrier-Reef vor Italien

Mit dem Great Barrier Reef vor Australien kann das italienische Korallenriff zwar bei weitem nicht mithalten, aber die Forscher freut es dennoch. Gehandelt werden Korallenriffe laut der Experten schließlich als Hotspots der Biodiversität. So ist fast jeder vierte Meeresbewohner in einem Riff heimisch, die gleichzeitig nur 0,1 Prozent des Meeresbodens ausmachen. Faktoren, wie die zunehmende Erwärmung und Versauerung der Weltmeere, Überfischung und Tourismus haben zur Folge, dass in den letzten Jahrzehnten gut 40 Prozent der weltweiten Korallenriffe zerstört wurden.

Gelegen ist es zudem in einem Bereich, in dem wenig Sonnenlicht zum Grund dringt. Deshalb seien die Farben laut Corriero gedämpft, aber vielfältig. Und das Riff bietet Anlass zur Spekulation. Sie vermuten, dass sich rund 100 Kilometer südlich des nun entdeckten Riffs noch weitere Korallenriffe befinden.