Ein gewaltiger Felssturz droht in den Allgäuer Alpen

Mittwoch, 28. November 2018 | Kategorie: Ski & Schnee, Umwelt & Natur

Der Hochvogel, ein bislang wohl eher unbekannter Berg auf der deutsch-österreichischen Grenze in den Allgäuer Alpen, kommt momentan zu unerwarteter Popularität. Der Grund: Der fast 2.600 Meter hohe Berg droht knapp neben dem Gipfelkreuz auseinanderzubrechen.

Hochvogel in den Allgäuer Alpen

Hochvogel in den Allgäuer Alpen.

Der Riss an der Spitze des Hochvogels wird immer größer und ist mittlerweile 40 Meter lang, 8 Meter tief und 3 Meter breit. Experten gehen davon aus, dass dieser bald zerbrechen könnte und dann bis zu 260.000 Kubikmeter Fels ins Tal stürzen werden.

Was im ersten Moment dramatisch klingt, stellt jedoch für die Bevölkerung keine Gefahr dar, weshalb das mögliche Szenario bei den Menschen vor Ort auch kaum Ängste auslöst. Denn bereits seit Jahren wird diese gewaltige Felsspalte am Gipfel des Berges auf der Grenze zwischen Bayern und Tirol immer größer. Sogar erste Felsstürze hat es bereits gegeben.

Forscher kontrollieren die Bewegung des Massivs mittels Sensoren, um den großen Felssturz gegebenenfalls voraussagen zu können. Die Behörden sehen dem Schauspiel mit Gelassenheit entgegen, da das Gebiet rund um den Berg nicht bewohnt ist. Auf der deutschen Seite befindet sich in der Nähe lediglich eine 140 Jahre alte Schutzhütte des Deutschen Alpenvereins, die aber so weit entfernt liegt, dass sie kaum beschädigt werden dürfte. Auf österreichischer Seite befinden sich gar keine Gebäude in der Umgebung.

Sollte der große Felssturz kommen, dann würde es höchstens bei der Gemeinde Hinterhornbach je nach Windrichtung eine Staubwolke geben, aber das Gebiet wäre definitiv nicht gefährdet.

Ob der Hochvogel-Gipfel nun irgendwann mit großem Getöse auseinander bricht, oder ob die Felsabbrüche weiterhin schrittweise stattfinden, ist unklar. Einem Skiurlaub in Österreich steht daher nichts entgegen. Die Ursache für den immer wieder um ein paar Millimeter größer wird, liegt in der Erwärmung der Berge, woraufhin sich das Gestein lockert.