Ampelsystem soll pauschale Reisewarnung ersetzen

Freitag, 18. September 2020 | Kategorie: International, Städtereisen

Die allgemeine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes wurde von diversen Tourismus-Experten lange angezweifelt und kritisiert. Nun will das Auswärtige Amt alle Länder außerhalb Europas sowie des Schengen-Raums mit einem Ampelsystem differenzierter bewerten. Einzelheiten zu dieser wesentlichen Veränderung liefert dieser Artikel.

Touristin Auto

Das Ende der pauschalen Reisewarnungen bedeutet mehr Reisefreiheit. (Symbolbild)

Detailliertere Corona-Bewertung soll Reisenden Unsicherheiten nehmen

Ab dem 1. Oktober 2020 entfällt die pauschale Reisewarnung. Reisende sollen mit einem neuen Bewertungssystem eine detailliertere Auskunft über die Corona-Situation in dem jeweiligen Land erhalten. Jeder Staat außerhalb Europas wird dann durch das Auswärtige Amt einzeln bewertet.

Der Name sagt es bereits: Verschiedene Farbcodes des neuen Ampelsystems sollen in Zukunft Aufschluss über die Einreisebeschränkungen und das Infektionsgeschehen in dem Land geben.

Die Ampelfarbe „rot“ gilt als höchste Warnstufe und sagt aus, dass ein Land vom Robert Koch-Institut zum Corona-Risikogebiet erklärt wurde. Laut aktuellem Stand werden höchstwahrscheinlich 125 Länder weltweit mit dieser Warnfarbe versehen.

Wenn bei einem Land die Ampelfarbe auf „gelb“ steht, handelt es sich hier um kein Corona-Risikogebiet mehr, da der Staat weniger als 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb 1 Woche verzeichnet. In diesem Fall müssen sich Deutsche allerdings auf bestimmte Einreisebeschränkungen einstellen, wie etwa eine mehrtägige Quarantänepflicht oder stichprobenartige Corona-Tests.

Ein Land, das mit einer grünen Ampelfarbe versehen wurde, ermöglicht die größte Reisefreiheit. Die Einreise für Deutsche gestaltet sich in diesem Fall relativ unproblematisch und das Land hat die Pandemie weitestgehend im Griff.

Urlaub in der Karibik sowie andere beliebte Fernreiseziele dürften demnach wieder vermehrt bereist werden.

Darüber hinaus plant das Auswärtige Amt, in Zukunft nur noch für betroffene Regionen eines Landes eine Warnung auszusprechen. Ist in Australien beispielsweise nur der Großraum Sydney und Melbourne stark vom Coronavirus belastet, soll zukünftig nicht mehr das ganze Land zum Risikogebiet erklärt werden. Demnach könnte in wenigen Wochen die Reisewarnung für ungefähr 38 nicht europäische Länder entfallen.