Krisenmanagement

Be happy – don´t worry! So wird Ihr Urlaub trotz kleiner Pannen ein schönes Erlebnis

Sie haben Ihren Urlaub gut geplant, eigentlich kann jetzt nichts mehr dazwischenkommen. Doch dann ereignet sich das Unerwartete: Das Hotelzimmer entspricht nicht den Angaben des Reiseanbieters oder der Baulärm von nebenan will einfach keine Urlaubsstimmung aufkommen lassen?

Alles halb so tragisch, wenn Sie wissen, wie Sie sich in diesen Situationen verhalten müssen. In dieser Rubrik erklärt Ihnen TravelScout24 zudem, wie Sie sich vor den weiteren potentiellen Krisenfaktoren – Urlaubskrankheiten und Reisestress – optimal schützen. Kleine Unstimmigkeiten können zwar nicht ungeschehen gemacht, dafür aber schnell überwunden werden. So wird der Urlaub trotzdem ein Erlebnis für alle Mitreisenden.

Vertrauen ist gut, Kontrolle und Vorsorge sind besser!

Um kleine Urlaubspannen von vornherein zu umgehen, ist es ratsam, eine Reiseversicherung abzuschließen. Verreisen Sie mit der Familie, lohnt es sich in jedem Fall, über eine Versicherung im Rahmen eines Rundum-Sorglos-Pakets nachzudenken, da diese z.B. auch einen Verspätungsschutz enthält. Konnten Sie aufgrund verspäteter Verkehrsmittel Ihren Flieger nicht mehr rechtzeitig erreichen, dann tritt dieser enthaltene Schutz in Kraft. Andernfalls haben Sie keinerlei Ansprüche auf Entschädigung.

Zwar haben Sie einen Reisevertrag abgeschlossen, kleine Änderungen sind jedoch durchaus üblich. Sie sollten sich daher die Zeit nehmen, alle Klauseln durchzulesen um spätere Überraschungen zu vermeiden. Beachten Sie auch, dass sich aufgrund der derzeitigen Ölpreiserhöhungen die Flugpreise durch den Kerosinzuschlag, auch nach Abschluss des Vertrages, erhöhen können. Je nach Airline und Reiseanbieter variieren diese. Die Erhöhung, die sich auf den gesamten Reisepreis auswirkt, muss im Vertrag ausdrücklich vorbehalten sein. Liegt die Preiserhöhung über 5% oder ändern sich wesentliche vertraglich abgestimmte Reiseleistungen, haben Sie das Recht von der Reise zurückzutreten und bereits geleistete Zahlungen zurückzuverlangen.

Reklamationen – An diese Regeln sollten Sie sich halten

Wenn Sie bereits am Reiseziel angekommen sind, können Mängel an der Unterkunft die Urlaubsfreude trüben. Auch wenn Sie sich eigentlich erholen wollten, ist es jetzt an der Zeit, aktiv zu werden.

Bei Reisemängeln, ganz gleich welcher Art, sollten Sie die Reklamation unverzüglich dem Reiseveranstalter melden. Verlangen Sie, sofern dies realisierbar ist, eine sofortige Abhilfe bzw. setzen Sie eine angemessene Frist zur Mängelbeseitigung. Vor Ort ist Ihr Ansprechpartner der Reiseleiter als Vertretung des Reiseveranstalters. Warten Sie in keinem Fall auf die nächste „offizielle“ Sprechstunde, da diese häufig nur zweimal wöchentlich stattfindet. Die Mitarbeiter des Hotels sind nicht für die Angaben des Veranstalters verantwortlich.

Die Mängel sollten Sie detailliert aufzählen und beschreiben können, damit die Reiseleitung sofort erste Schritte unternehmen kann. Getreu nach dem Motto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ sollten Sie zu diesem Gespräch einen Zeugen mitnehmen. Versuchen Sie ein Reklamationsprotokoll mit der Unterschrift des Reiseleiters zu bekommen. Allerdings ist der Reiseleiter rechtlich hierzu nicht verpflichtet. Meist ist es ihm durch den Reiseveranstalter auch untersagt, einen Versuch ist es dennoch wert. Auch die fotografische Beweisaufnahme der Reisemängel kann Ihnen später weiterhelfen.

Kommt die Reiseleitung der Beseitigung der Mängel nicht nach, so haben Sie das Recht zur Selbsthilfe. Das heißt, Sie können zum Beispiel auf Kosten des Reiseveranstalters eigenständig einen Umzug in ein anderes Hotel vornehmen. Das birgt allerdings ein nicht unerhebliches finanzielles Risiko, da Sie die Kosten zunächst selbst tragen. Spätestens wenn der Veranstalter nicht einsichtig ist und das Gericht, sollte es soweit kommen, die Reisemängel nicht anerkennt, sollten Sie einen Rechtsanwalt einschalten.

Im schlimmsten Fall, wenn die erheblichen Mängel nicht fristgemäß von der Reiseleitung beseitigt wurden, sind Sie zu einer schriftlichen Kündigung des Vertrages befugt. Beachten Sie, dass Sie dem Reiseleiter eine angemessene Frist zur Behebung der Mängel einräumen müssen, denn ein fehlendes Fenster im Schlafzimmer oder nicht enden wollendender Baulärm werden in der Regel schnell durch einen Zimmerwechsel behoben.

Gesundheit: Erste Hilfe bei Urlaubskrankheiten

Wer noch gestresst vom letzen Arbeitstag zur Urlaubsreise aufbricht, der riskiert möglicherweise einen vorzeitigen Urlaubsabbruch durch eine Sommergrippe oder ähnliche gesundheitliche Probleme.

Dem können Sie bereits vor Urlaubsantritt entgegenwirken, indem Sie ein optimales Zeitmanagement verfolgen, auf Genussmittel wie Nikotin und Alkohol weitestgehend verzichten und regelmäßig leichten Ausdauersport betreiben. Planen Sie eine Fernreise mit Kindern, dann sollten Sie vorsorglich Ihren Hausarzt konsultieren und nach erforderlichen Impfungen bzw. Notfallmedikamenten befragen.

Doch trotz guter Vorsorge in der Heimat können am Urlaubsort die typischen Urlaubsinfekte und –krankheiten auftreten.

Wer kennt ihn nicht, den Sonnenbrand auf dem Rücken, der einen nicht mehr schlafen lässt. Ein sehr wirksames und angenehmes Hausmittel bleibt die Kühlung der betroffenen Stellen mit Joghurt oder Quark. Durch einen Spritzer Zitronensaft wirken Sie außerdem dem Ablösen der Haut entgegen. Für den Urlaub fernab der Heimat decken Sie sich mit After-Sun-Lotion, am besten direkt aus der Apotheke ein.

Weit verbreitet ist auch die Reisekrankheit mit den unangenehmen Symptomen wie Übelkeit, Schwindel und Erbrechen während der Fortbewegung mit Auto, Schiff oder Flugzeug. Zurückzuführen ist diese Art der Erkrankung auf die widersprüchliche Informationsverarbeitung zwischen Gleichgewichtssinn und Auge. Bevor Sie auf die letzte Instanz, die Reisetabletten, zurückgreifen, sollten Sie versuchen Ihren Wahrnehmungs- und Gleichgewichtssinn in Einklang zu bringen. Ausreichend Schlaf, genügend Flüssigkeit und das in „Fahrtrichtung-aus-dem-Fenster-schauen“ kann dabei sehr hilfreich sein.

Magen-Darm-Probleme treten häufig in außereuropäischen Staaten auf. Der Magen reagiert nicht selten auf die klimatischen Veränderungen, gemeinsam mit einer meist kompletten Umstellung der Essensgewohnheiten. Binnen 48 Stunden sollte sich das Unwohlsein jedoch eingestellt haben, notfalls helfen die mitgeführten Medikamente sowie ausreichend Flüssigkeit. Generell gilt: Essen Sie möglichst abgekochte Lebensmittel sowie Früchte und Gemüse, welches Sie schälen können. Kinder leiden häufiger im Urlaub unter Brechdurchfall, bedingt durch zahlreiche Süßspeisen wie Eis. Insbesondere beim jungen Nachwuchs sollten Sie schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen, der Flüssigkeitsverlust beeinträchtigt ihn viel stärker als einen Erwachsenen.

Auch die lästige Sommergrippe ist ein Phänomen, welches besonders in Urlaubsregionen weit verbreitet ist. Wenn die Temperaturen steigen, steigt auch die Badelust. Ohne Abkühlung springen die Urlauber unvernünftig ins kühle Nass. Durch die Temperaturunterschiede wird Ihr Immunsystem geschwächt, die Nase fängt an zu laufen, Husten und Fieber lassen nicht lange auf sich warten. Zur Vorbeugung können Sie versuchen, diese Temperaturunterschiede möglichst zu vermeiden sowie verschwitzte Kleidung auszutauschen. Hat es Sie dennoch erwischt, hilft ein Tag Bettruhe mit der Einnahme von Vitaminen und möglichst viel Flüssigkeit fürs Erste. Sollte das Fieber, insbesondere in südlichen Ländern, nicht nachlassen, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf.

Dies gilt auch dann, wenn Sie sich im Urlaub verletzt haben oder die Beschwerden nicht nachlassen. Durch die meist erhöhten Temperaturen steigen auch die Gefahren von Infektionen. Wenden Sie sich zunächst an das Hotelpersonal. Diese kennen die ansässigen Ärzte und können Ihnen zeitnah Auskunft geben.

Urlaubsstress

Urlaub sollte die schönste Zeit des Jahres sein. Wenn Sie ein paar Regeln beachten, dann bleibt das Wort „Urlaubsstress“ für Sie mit Sicherheit ein Fremdwort.

Der letzte Arbeitstag ist oftmals sehr stressig, es müssen noch unerledigte Aufgaben vor dem Urlaub abgearbeitet werden, außerdem steht die Übergabe an die Vertretung an. Daher ist es ratsam, ein oder mehrere Tage vor Abreise für die letzten Vorbereitungen und zum ersten Abschalten einzuplanen. Dann fahren Sie bereits gelassen und ausgeschlafen in Ihre Ferien. So minimieren Sie außerdem die Gefahren eines stressbedingten Unfalles. Reisen Sie mit dem Auto selbst an, dann empfiehlt es sich, an einem Wochentag direkt in der Früh aufzubrechen. So umgehen Sie das Ferien-Stau-Chaos und kommen entspannt und schnell an Ihrem Wunschurlaubsort an.

Auch vor Ort gilt: Weniger ist häufig mehr. Planen Sie daher Ihren Urlaub am Reiseziel nicht komplett durch. Wer jeden Tag auf Sightseeing-Tour geht, der stresst sich im Urlaub mehr als in den vergangenen Arbeitswochen. Man vergisst dabei schnell, dass Urlaub in erster Linie der Erholung dienen sollte. Als Richtwert können Sie in etwa die Hälfte der Reise mit aktiven Dingen wie Sightseeing verplanen. Die restliche Zeit nutzen Sie zum Relaxen, Cocktailtrinken oder Sporttreiben als eine der aktiven Möglichkeiten zur Erholung.

Unstimmigkeiten innerhalb der Familie können Sie bereits im Vorfeld eindämmen: Werden alle Mitglieder in die Planung mit einbezogen, wissen alle, was im Urlaub auf sie zukommt. Trotz gemeinsamer Reise heißt das nicht, dass jederzeit etwas gemeinsam unternommen werden muss. Lassen Sie sich und Ihrem Partner die Freiheit für z.B. ein einsames Joggen am Strand. Haben Ihre Kinder Spielgefährten gefunden, dann geben Sie Ihnen den Spielraum für gemeinsame Freizeit. Das Wiedersehen am Abend wird dann umso schöner. Überlegen Sie sich außerdem genau, ob Sie mit Ihrem Kleinkind in die Ferne reisen wollen, die Reisestrapazen sind für die Jüngsten oft ungeahnt hoch. Ein weinendes Kind während der langen Anfahrt nimmt Ihre vollste Konzentration und Aufmerksamkeit in Anspruch, was den Erholungsfaktor nicht unbedingt fördert.

Top 5-Tipps für einen Urlaub ohne Krise

1. Sind Sie mit den Leistungen des Reiseveranstalters unzufrieden, dann kontaktieren Sie den Reiseveranstalter bzw. dessen Vertretung (Reiseleitung / Agentur vor Ort) sofort, denn ohne Reklamation vor Ort haben Sie später keine Aussicht auf Erfolg. Bei mangelhaften Hotelzimmern ist es immer ratsam, Fotos noch vor dem Beziehen anzufertigen. So haben Sie eine gute Verhandlungsbasis.

2. Sind Sie sich unsicher und können sich nicht mit dem Reiseveranstalter einigen, dann schalten Sie einen Rechtsanwalt ein.

3. Planen Sie mindestens einen arbeitsfreien Tag vor der Abreise an. Dann haben Sie bereits erste Urlaubsstimmung und können auf potentielle Problemsituationen gelassener reagieren.

4. Verzichten Sie auf „Sightseeing-to-do-Listen“, in denen Sie alle Sehenswürdigkeiten nach Priorität auflisten und abhaken. Haben Sie Mut zur Spontaneität. To-do-Listen holen Sie spätestens am ersten Arbeitstag wieder ein.

5. Bewahren Sie sich ein Stück der Urlaubserholung im vermeintlich wiederkehrenden Alltag, durch z.B. die mitgebrachte Musik, Urlaubsrituale wie die tägliche Tasse Cappuccino am Nachmittag und gehen Sie gelassen an den ersten Arbeitstag.